Töpperkapelle im Schloss Neubruck

Im Zuge der Revitalisierung des Töpper-Schlosses Neubruck, für die NÖ Landesausstellung ÖTSCHER:REICH, wurde durch den Förderverein Töpperkapelle auch die zum Schloss gehörende Kapelle restauriert.

Durch eine großzügige Spende der Firma Welser Profile wurde es möglich, die Josef Gatto-Orgel aus dem Jahre 1834 wieder zum Erklingen zu bringen. Das Orgelwerk umfasst 8 Register und ist bis auf 39 Pfeifen komplett original erhalten.

Die Veränderung an der Gamba Prilliant, die durch Capek 1933 vorgenommen worden war, wurde in Absprache mit dem BDA für Spezialmaterien belassen, da sich die Mensur in die originale Klangsubstanz einpasst.

Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurde auch ein verloren gegangener Messingring am Registerzug „Flöte 4‘“ originalgetreu nachgefertigt. Eine kleine Besonderheit der Brüstungsorgel ist, dass im Mittelfeld des Prospekts die C-Seite auf der Cs-Seite steht.

Am Bau der Windanlage ist erkennbar, dass Joseph Gatto sich am Übergang von der damals üblichen Keilbalganlage zur neuen Form der Magazinbalganlage versuchte. Dies ist leicht an der Konstruktion der angelegten Balgfalten erkennbar. Er fertigte zwei außenliegende Balgfalten zusammenhängend, ohne Mittelrahmen und Scheren. Die Eisenfedern im Balginneren, sowie die am Balggehäuse sind für uns heute ein Zeichen dafür, dass er das Problem vor Ort zu lösen versuchte. Ohne Balgscheren ist es jedoch nicht möglich, die Falten gleichmäßig und ohne Winddruckveränderung aufgehen zu lassen.

Die Stimmung ergab sich aus den vorhandenen Prospektpfeifen.

Stimmung der Orgel: wohltemperiert, 6 reine Quinten, 438 Hz bei 18°C

Manual C-d3 Pedal C-a0
Principal 4' Subbass 16'
Gamba Prilliant 8' Oktavbass 8'
Copel 8'
Flöte 4'
Octav 2'
Mixtur 2-fach 1 1/3'